Die Heinrich-Sinz-Schule gemeinsam mit der Tagesstätte, ihre Lehrer-, Erzieher- und Schülergenerationen dürfen stolz auf das Erreichte zurückschauen, denn seit 1966 bzw. 1976 ist unsere Schule, zusammen mit der Tagesstätte, ein lebendiges Haus des Lernens und Zusammenlebens.
Als vor 50 Jahren die Sonderschule in Ichenhausen und vor 40 Jahren die dazugehörige Tagesstätte errichtet wurden, wusste noch keiner, dass diese Schulart einmal ein sonderpädagogisches Förderzentrum werden würde. Denn in der Geschichte unseres Schulwesens wurden schon viele pädagogische Konzepte entwickelt, die sich in den verschiedenen Namen unserer Schulart zeigen:
Hilfsschule, Sonderschule, Schule für Lernbehinderte, Schule zur individuellen Lernförderung, Förderschule – und jetzt: Sonderpädagogisches Beratungs- und Förderzentrum.
Doch was macht den Unterschied aus?
Wurden anfangs nur Kinder aufgenommen, die Probleme im Lernen hatten, so finden heute in einem Sonderpädagogischen Förderzentrum Kinder und Jugendliche eine schulische Heimat, die in den Förderschwerpunkten Lernen, sprachliche sowie emotionale und soziale Entwicklung unsere Kompetenz brauchen.
Die Entwicklung unserer Schule und der Sonderpädagogik allgemein sind die Antwort auf die Veränderungen unserer Gesellschaft, indem wir uns in einen Umwandlungsprozess von Halbtagsschule zur offenen Ganztagsschule begeben haben.
Im Mittelpunkt aller Bildungsdebatten steht immer die zentrale Aufgabe, die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen dazu zu befähigen, so mit Kompetenzen auszustatten, dass sie fit sind für die Zukunft und einen festen Platz in unserer Gesellschaft finden.
Ein kurzer Streifzug durch die Geschichte der Heinrich-Sinz-Schule und der Tagesstätte:
Mit Regierungsbeschluss vom 14.09.1966 wurde von der Regierung von Schwaben in Ichenhausen eine Sonderschule für Lernbehinderte errichtet. Die erste Klasse der Landkreissonderschule wurde im unteren Schloss in Ichenhausen eröffnet. 1970 wurde das untere Schloss wieder von der Volksschule für Unterrichtszwecke benötigt. Deshalb wurde das Schulgebäude in Hochwang am 09.09.1970 feierlich an die Sonderschule übergegeben.
Durch die stetig wachsenden Schülerzahlen folgten durch Beschlüsse des Kreistages ein Erweiterungs- und ein Neubau. Der Kreistag beschloss 1972 die Umbenennung der Sonderschule in Heinrich-Sinz-Schule. Seither trägt unsere Schule den Namen des ehemaligen Stadtpfarrers von Ichenhausen, eines von Eifer erfüllten Seelsorgers, der sich besonders durch seine soziale Gesinnung ausgezeichnet hatte.
Vor 40 Jahren, im September 1976, wurde das sog. Tagesheim an der Heinrich-Sinz-Schule eröffnet. Der Landkreis Günzburg übernahm, unter der Schirmherrschaft von Herrn Landrat Dr. Simnacher, die Trägerschaft. Es war die allererste Einrichtung dieser Art und der Vorreiter in ganz Schwaben. Daraus wurden in den darauf folgenden Jahren die sonderpädagogische Tagesstätte, heute die offenen Ganztagsklassen.
Diese Formen von Ganztagsangeboten rhythmisieren den Tag neu und bieten ein sehr lebenspraktisches und erziehlich hoch wirksames Nachmittagsangebot.
Im August 2001 wurde der Heinrich-Sinz-Schule die Bezeichnung „Sonderpädagogisches Förderzentrum Ichenhausen“ mit seinen folgenden Bausteinen zuerkannt. Damit verbunden war zugleich die organisatorische Zuordnung der bereits bestehenden Gruppen der Schulvorbereitenden Einrichtung der Schwabenhilfe, die in Burgau und Autenried untergebracht sind. Hier werden Kinder mit Förderbedarf bereits im vorschulischen Bereich mit hoher Fachlichkeit individuell betreut und auf die Schule vorbereitet.
Eine äußerst wichtige Integrationsleistung erbringen auch unsere Heilpädagoginnen in der Mobilen Sonderpädagogischen Hilfe. Sie begleiten und fördern einzelintegrierte Kinder in den Kitas so wirkungsvoll, dass viele dieser Kinder die Grundschule erfolgreich besuchen können.
Dem Wunsch nach Integration und Inklusion sind wir seit langem in vielfältiger Weise nachgekommen. Besonderen Anteil hat hier unser Mobiler Sonderpädagogischer Dienst. Mit viel Erfahrung, Feingefühl und Bereitschaft zur Zusammenarbeit koordinieren die Sonderschullehrerinnen und –lehrer sonderpädagogische Förderung und setzen inklusive Prozesse in Gang. In Kooperationsklassen in Burgau und Günzburg, an den beiden Grundschulen mit dem Profil „Inklusion“ in Leipheim und Ichenhausen und an vielen Schulen des nördlichen Landkreises in Form von Einzelinklusion. Jahrelang wurde moniert, die Förderschule sei eine Einbahnstraße, biete als einzige Schulart keine Abschlüsse.
Heute eröffnen passgenaue schulische Abschlüsse unseren Schülerinnen und Schülern neue Wege in die Berufsausbildung. Unser Ziel war es, ist es und wird es immer sein, unsere Schülerinnen und Schüler mit den bestmöglichen Voraussetzungen für ihr künftiges Leben auszustatten.